Oase im Herbst – Zeit für dich
Früh um 5.30 Uhr trafen sich acht Frauen zum morgendlichen Spaziergang mit Impulsen. Dieses Mal machten wir uns Gedanken über das Thema «Säen und ernten».
Unter einem wunderbaren Sternenhimmel, begleitet vom hellen Halbmond, ging es Richtung Pfadiheim. Dort hörten wir als erstes die Geschichte vom Engel, der nicht Früchte, sondern nur Samen verkauft.
Bei den Treibhäusern der Gärtnerei Zurmühle war es immer noch dunkel. Genauso wie in der Geschichte von den beiden Samenkörnern, die im Boden lagen. Das eine hatte den Mut zu wachsen, das andere getraute sich nicht. Das eine wuchs zu einer kräftigen Pflanze, das andere…
Unser Weg führte uns weiter mitten in die Familiengärten. Hier konnten wir im langsam beginnenden Morgen die Fülle in den Gemüse- und Blumenbeeten erahnen – riechen konnten wir sie allemal. «Man erntet, was man sät.» Aber ist ‘säen, warten, ernten’ nicht etwas zu kurz gegriffen? Wir glauben, dass es ein Weg zur Ernte ist. Dazu gehören Boden (Bist du da wählerisch oder streust du mal aus und lässt dich überraschen?); Samen (Welchen Samen nimmst du: Freundschaft, Glaube, Liebe, Hoffnung?); Wasser (Wie oft giesst du deine Saat?); Licht (Vertraust du auf dein Licht; den Glauben, der dich trägt?); Fürsorge (Schaust du nach deiner Saat, auch wenn sie mal gerade kein Wasser braucht?). Und trotzdem haben wir es nicht allein in der Hand, ob aus unserer Saat eine gute Ernte wird. Wir müssen auf Gott vertrauen, dass auch ER seinen Teil dazu beiträgt, dass alles gedeiht.
Mit diesen Fragen und unseren eigenen Gedanken durften wir auf dem freien Feld den erwachenden Tag begrüssen. Einfach nur schön!
Unser Spaziergang führte uns zwischen den Schulhäusern – unterbrochen mit einem Text von Andrea Schwarz – wieder Richtung Kirche. Dort durften wir einige Gedanken zur Apfelernte hören. Eine Ernte die aus kleinen und grossen oder fleckigen Äpfeln besteht. Dankbarkeit für das Alltägliche und Normale, für das Spezielle und Besondere in unserem Leben. Und auch für alles Schwere, das wir bewältigt haben.
Bereichert mit diesen guten Gedanken durften wir uns gemeinsam mit einem feinen Zmorge im Öki stärken und unseren persönlichen Alltag in Angriff nehmen.
Monika Wigger (Fotos Franziska Stadler)